• Medikamentöse Therapien

    Medikamentöse Therapien

    Die medikamentöse Behandlung ist neben der Operation ein zentraler Bestandteil der modernen Brustkrebstherapie. Je nach Situation kann sie vor oder nach einer Operation zum Einsatz kommen und hilft dabei, den Tumor zu verkleinern, Rückfälle zu verhindern oder eine fortgeschrittene Erkrankung zu kontrollieren.

    Wann werden Medikamente eingesetzt?

    Grundsätzlich unterscheidet man zwei Zeitpunkte:

    • Neoadjuvante Therapie: Die Behandlung beginnt vor der Operation, um den Tumor zu verkleinern und eine brusterhaltende Operation zu ermöglichen.
    • Adjuvante Therapie: Nach der Operation unterstützen Medikamente dabei, mögliche verbliebene Krebszellen zu bekämpfen und das Rückfallrisiko zu senken.

    Welche Medikamente dabei infrage kommen, hängt von vielen Faktoren ab: etwa vom Tumorstadium, von der Wachstumsgeschwindigkeit und bestimmten Oberflächenmerkmalen der Krebszellen.

    Chemotherapie

    Die Chemotherapie gehört zu den bekanntesten Behandlungsformen. Sie setzt Wirkstoffe ein, die Krebszellen gezielt angreifen und ihre Teilung verhindern. Dank moderner Begleitmedikamente lassen sich die meisten Nebenwirkungen heute deutlich besser steuern.

    Immuntherapie

    Neben Chemotherapie und Antihormeneller Therapie stehen heute auch sogenannte zielgerichtete Therapien zur Verfügung. In diesen Immuntherapien greifen Antikörper oder kleinen Moleküle präzise an den Tumorzellen an und schonen dadurch das gesunde Gewebe stärker. Beispiele sind:

    • Herceptin® (Trastuzumab) für Tumore mit HER2-Überexpression
    • Perjeta® (Pertuzumab) für Tumore mit HER2-Überexpression
    • CDK 4/6 Inhibitoren (Ribociclib, Palbociclib) als Ergänzung für hormonrezeptorpositive Tumore
    • Avastin® (Bevacizumab)  zur Hemmung der Gefäßneubildung
    • Tyrosinkinasehemmer wie Lapatinib bei bestimmten Tumortypen.

    Welche dieser Wirkstoffe bei Ihnen sinnvoll sind, entscheidet Ihr Behandlungsteam individuell.

    Antihormonelle Therapie

    Wenn die Tumorzellen Hormonrezeptoren tragen, ist eine Hormon- oder endokrine Therapie meist sehr wirksam. Sie bremst die Wirkung von Östrogenen, die das Tumorwachstum fördern können. Zum Einsatz kommen dabei:

    • Östrogenrezeptor-Blocker wie Tamoxifen oder Fulvestrant
    • Aromatasehemmer wie Anastrozol, Letrozol oder Exemestan
    • GnRH-Analoga, die vor allem bei jüngeren Frauen vor den Wechseljahren die Hormonproduktion unterdrücken.

    Palliative medikamentöse Behandlung

    Wenn Brustkrebs in einem fortgeschrittenen Stadium nicht mehr heilbar ist, kann eine medikamentöse Behandlung helfen, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten und die Lebensdauer teils deutlich zu verlängern. Auch hier werden die Medikamente sorgfältig ausgewählt, um möglichst gut verträglich zu sein.

    Gut abgestimmt für Ihre Situation

    Welche medikamentöse Behandlung für Sie am besten geeignet ist, klärt Ihr mamonova-Behandlungsteam gemeinsam mit Ihnen. Dabei werden alle Untersuchungsbefunde sorgfältig berücksichtigt und die Therapieschritte eng aufeinander abgestimmt.

    Gut zu wissen: Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Ihre Fragen und Wünsche. So können wir die Therapie optimal an Ihre Lebenssituation anpassen.

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    Operation

    Strahlentherapie

    Psychosoziale Unterstützung

  • Operation

    Operation

    Die Operation ist nach wie vor ein zentraler Bestandteil der Behandlung von Brustkrebs. Moderne Operationsverfahren ermöglichen es heute in den meisten Fällen, die Brust zu erhalten und gleichzeitig eine zuverlässige Tumorentfernung sicherzustellen.

    Brusterhaltende Operationen

    Dank medizinischer Fortschritte kann in etwa 85 % der Fälle brusterhaltend operiert werden. Das bedeutet: Der Tumor wird samt einem kleinen Sicherheitsrand entfernt, die übrige Brust bleibt erhalten. Anschließend sorgt eine Strahlentherapie dafür, dass eventuell verbliebene Krebszellen im Brustgewebe abgetötet werden.

    In einigen Situationen ist eine brusterhaltende Operation jedoch nicht möglich. Dazu zählen zum Beispiel:

    • Entzündliche Tumoren (inflammatorisches Karzinom), bei denen die gesamte Brust stark betroffen ist.
    • Mehrere Tumorherde in einer Brust (multizentrisches Karzinom).
    • Bestimmte seltene feingewebliche Tumorarten oder sehr ausgedehnte Frühformen (DCIS).

    In diesen Fällen ist es medizinisch notwendig, die gesamte Brustdrüse zu entfernen (Mastektomie). Je nach Ausdehnung entfällt bei einer Mastektomie die Strahlentherapie.

    Lymphknotenentfernung: So viel wie nötig, so wenig wie möglich

    Brustkrebs kann sich über die Lymphbahnen ausbreiten. Deshalb spielt die Untersuchung der Achsellymphknoten eine wichtige Rolle: Sie liefert entscheidende Hinweise für die Planung der weiteren Behandlung, zum Beispiel ob eine Chemotherapie empfohlen wird.

    Früher wurden meist alle Lymphknoten einer Achselhöhle entfernt. Das brachte jedoch ein höheres Risiko für Schwellungen (Lymphödem) im Arm mit sich. Heute wird in den meisten Fällen die schonendere Wächterlymphknoten-Biopsie angewandt: Dabei wird gezielt der erste Lymphknoten entfernt, der vom Tumor befallen sein könnte.

    Bei sehr kleinen, wenig aggressiven Tumoren oder Tumorvorstufen kann seit März 2025 auf eine axilläre Lymphknotenentnahme verzichtet werden.

    Brustwiederaufbau: Individuelle Lösungen

    Wenn eine ausgedehnte Operation mit Brustentfernung (Mastektomie) notwendig war oder die Brust durch die Tumorentfernung deutlich kleiner geworden ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten für einen Brustaufbau:

    • Äußere Prothesen, die in einem speziellen BH getragen oder auf die Haut aufgeklebt werden.
    • Operativer Brustaufbau, entweder mit körpereigenem Gewebe (z. B. Haut- und Fettgewebe vom Bauch) oder mit Implantaten.

    Ein Wiederaufbau kann direkt während der Tumoroperation oder zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Welche Lösung die richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab – zum Beispiel von Ihren persönlichen Wünschen, Ihren gesundheitlichen Voraussetzungen und den Empfehlungen des Behandlungsteams.

    Unser Ziel: So sicher und schonend wie möglich

    Moderne Operationstechniken bieten heute viele individuelle Möglichkeiten, um Brustkrebs sicher zu behandeln und dabei so viel gesundes Gewebe wie möglich zu bewahren. In der mamonova-Fallkonferenz besprechen alle Spezialistinnen und Spezialisten sorgfältig auf Basis der Befunde, welche Methode für Ihren Einzelfall am sinnvollsten ist. So können Sie sicher sein, dass alle Schritte bestmöglich aufeinander abgestimmt sind.

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  • Strahlentherapie

    Strahlentherapie

    Die Strahlentherapie ist neben der Operation und der medikamentösen Behandlung (z. B. Chemotherapie oder Hormontherapie) eine der relevantesten Säulen in der Behandlung von Brustkrebs und die wichtigste Methode zur lokalen Sicherheit im Bereich der Brust- und Achselhöhle. Sie zerstört verbliebene Krebszellen und senkt so das Risiko für einen Rückfall.

    Wann wird bestrahlt?

    In den meisten Fällen folgt die Strahlentherapie auf eine brusterhaltende Operation, um möglicherweise noch vorhandene Krebszellen im Restgewebe zu beseitigen. Auch nach einer Brustentfernung kann eine Bestrahlung zum Beispiel an der Brustwand oder an Lymphabflusswegen wie der Achselhöhle oder der Schlüsselbeingrube sinnvoll sein.

    Wie wirkt die Strahlentherapie?

    Die Behandlung nutzt energiereiche Röntgenstrahlen (Photonenstrahlen), die gezielt auf das betroffene Gewebe gerichtet werden. Der eigentliche Vorgang ist für Patientinnen nicht spürbar und lässt sich dahingehend mit einer Röntgenaufnahme vergleichen. Zudem sorgt moderne Technik sorgt dafür, dass gesundes Gewebe bestmöglich geschont wird.

    Wie läuft die Behandlung ab?

    1. Aufklärung und Planung:
    Vor der ersten Bestrahlung findet ein ausführliches Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt für Strahlentherapie statt. Hierbei werden alle Befunde besprochen, der Ablauf erklärt und Ihre Fragen beantwortet.

    2. Bestrahlungsplanung:
    Mit einer speziellen Computertomographie (Planungs-CT) wird der zu behandelnde Bereich genau festgelegt, um anhand dieser Bilder einen individueller Bestrahlungsplan zu erstellen.

    3. Markierung:
    Zur exakten Lagerung werden kleine Markierungen auf der Haut angebracht, die während der gesamten Behandlungszeit erhalten bleiben.

    4. Tägliche Bestrahlung:
    Die eigentliche Bestrahlung erfolgt meist an fünf Tagen pro Woche, über mehrere Wochen hinweg, wobei jede Sitzung nur wenige Minuten dauert. Das Fachpersonal überwacht den Ablauf und sorgt für eine präzise Durchführung.

    Wie viele Bestrahlungen sind nötig?

    Die genaue Zahl hängt von individuellen Faktoren ab, wobei aber meist zwischen 28 und 37 Sitzungen angesetzt werden. Die Anzahl und Dosierung werden individuell auf Sie abgestimmt.

    Welche Nebenwirkungen können auftreten?

    Die Strahlentherapie ist heute sehr präzise und meist gut verträglich. Mögliche Nebenwirkungen sind vorübergehende Hautreizungen, Hautrötungen und Schwellungen im Behandlungsbereich, manchmal auch ein Spannungsgefühl oder Müdigkeit. Deshalb gibt Ihnen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Tipps zur Hautpflege und steht bei Fragen jederzeit zur Verfügung.

    Abschluss und Nachsorge

    Nach der letzten Bestrahlung findet ein Abschlussgespräch statt. Dabei werden Hautpflege, mögliche Nachwirkungen und die nächsten Kontrolltermine besprochen. So sind Sie gut informiert und begleitet.

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    Operation
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    Psychosoziale Unterstützung

  • Psychosoziale Unterstützung

    Psychosoziale Unterstützung

    Eine Brustkrebsdiagnose verändert das Leben von heute auf morgen. Neben körperlichen Belastungen bringt sie viele Ängste, Unsicherheiten und Fragen mit sich. Sorgen um die eigene Gesundheit, um Partnerschaft, Familie oder die Zukunft sind ganz normal – und dürfen ernst genommen werden.

    Deshalb ist die psychosoziale Begleitung ein fester Bestandteil einer ganzheitlichen Behandlung. Sie hilft Patientinnen, ihren Weg zu finden, und entlastet gleichzeitig Angehörige, die oft ebenfalls stark gefordert sind.

    Was bedeutet psychosoziale Unterstützung?

    Psychosoziale Unterstützung umfasst Gespräche, Beratungsangebote, Selbsthilfegruppen oder spezielle Programme, die helfen, seelisch stabil zu bleiben und neue Kraft zu schöpfen. Viele Frauen erleben nach der Diagnose Gefühle von Hilflosigkeit, Sorgen um ihre Attraktivität oder auch Schwierigkeiten in der Partnerschaft und Sexualität. Solche Gedanken sind verständlich und dürfen offen angesprochen werden.

    Auch Angehörige brauchen Hilfe

    Eine Krebserkrankung betrifft nie nur die betroffene Person allein. Partner, Kinder, enge Freunde – sie alle sind Teil dieses Weges. Gleichzeitig fühlen sich viele Angehörige unsicher: Wie soll man sich verhalten? Wie über die Krankheit sprechen? Wie Kraftreserven schonen, wenn man gleichzeitig unterstützen möchte?

    Es ist wichtig, dass auch Angehörige auf sich selbst achten. Beratungsangebote helfen dabei, Sorgen zu sortieren, Überforderung vorzubeugen und Wege zu finden, wie man gut füreinander da sein kann.

    Kinder behutsam einbeziehen

    Besonders sensibel ist die Frage: Wie sage ich es meinem Kind?
    Kinder spüren früh, wenn etwas nicht stimmt. Werden sie nicht einbezogen, fühlen sie sich schnell ausgeschlossen oder machen sich falsche Vorstellungen. Offen über die Erkrankung zu sprechen, altersgerechte Worte zu finden und Kinder an passenden Stellen einzubeziehen, gibt Sicherheit und Halt.

    Es gibt viele gute Broschüren, Kinderbücher und Beratungsstellen, die Familien bei diesem Thema unterstützen.

    Angebote bei mamonova und darüber hinaus

    Bei uns im mamonova-Netzwerk finden Patientinnen und ihre Familien neben medizinischer Behandlung auch Begleitung für die seelische Seite der Krankheit. Zusätzlich gibt es im Raum Köln spezielle Projekte und Partner, die besonders Kinder krebskranker Eltern unterstützen.

    Darüber hinaus stehen regionale Krebsberatungsstellen, Selbsthilfegruppen und Online-Foren als Anlaufstellen bereit. Niemand muss mit seinen Ängsten und Sorgen allein bleiben.

    Gut zu wissen: Sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam darüber, welche psychosozialen Angebote für Sie oder Ihre Familie hilfreich sein könnten. Gemeinsam finden wir Unterstützung, die zu Ihrer Situation passt.

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  • Komplementäre (ergänzende) Therapien

    Komplementäre (ergänzende) Therapien

    Viele Patientinnen wünschen sich neben der bewährten medizinischen Behandlung zusätzliche Möglichkeiten, um ihre Gesundheit zu stärken und die Nebenwirkungen besser zu bewältigen. Komplementäre Therapien – manchmal auch als naturheilkundliche oder ganzheitliche Methoden bezeichnet – können hier eine wertvolle Ergänzung sein.

    Wichtig zu wissen: Diese Verfahren ersetzen niemals die bewährte Standardtherapie. Sie können jedoch helfen, die Verträglichkeit zu verbessern und das Wohlbefinden zu steigern.

    Warum zusätzliche Unterstützung sinnvoll sein kann

    Eine Brustkrebserkrankung und ihre Behandlung belasten den Körper stark. Chemotherapie, Strahlentherapie und Operationen können Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Übelkeit oder Hautreizungen verursachen. Komplementäre Therapien zielen darauf ab, Beschwerden zu lindern, die Abwehrkräfte zu stabilisieren und die Lebensqualität zu erhalten.

    Beispiele für mögliche Verfahren

    1. Misteltherapie:
    Die Gabe von Mistelextrakten kann das Immunsystem aktivieren und dazu beitragen, dass sich Patientinnen während der Chemo- oder Strahlentherapie insgesamt kräftiger fühlen. Studien deuten darauf hin, dass Nebenwirkungen dadurch gelindert werden können.

    2. Selen und andere Radikalfänger:
    Bestimmte Spurenelemente wie Selen können helfen, schädliche freie Radikale im Körper zu neutralisieren, die durch die Krebsbehandlung entstehen. Auch hier gilt: Die Einnahme sollte immer mit dem Behandlungsteam abgestimmt werden.

    3. Enzymtherapie:
    Enzyme können entzündungshemmend wirken und die körpereigenen Abwehrmechanismen unterstützen. Auch sie werden manchmal ergänzend empfohlen, um den Organismus zu entlasten.

    Dies ist nur eine kleine Auswahl für mögliche Ergänzungen der Therapie. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt berät Sie gerne, welche Maßnahmen für Sie sinnvoll sein könnten.

    Was ist wichtig zu beachten?

    • Komplementäre Verfahren sind keine Heilmittel gegen Krebs. Sie können die Standardtherapie nicht ersetzen, sondern nur sinnvoll ergänzen.
    • Nicht jede Methode ist für jede Patientin geeignet. Deshalb ist es wichtig, mögliche ergänzende Therapien immer mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt zu besprechen.
    • Auch die Dosierung und der richtige Zeitpunkt spielen eine Rolle. Manche Mittel sollten während einer Chemo- oder Strahlentherapie nicht gleichzeitig gegeben werden.

    Ihr Wohlbefinden im Blick

    Im mamonova-Netzwerk beraten wir Sie gerne dazu, welche unterstützenden Maßnahmen in Ihrem individuellen Fall sinnvoll sein können. Wir möchten, dass Sie sich mit Ihrer Behandlung gut begleitet fühlen und gleichzeitig Ihre eigenen Kräfte stärken können.

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