Die Operation ist nach wie vor ein zentraler Bestandteil der Behandlung von Brustkrebs. Moderne Operationsverfahren ermöglichen es heute in den meisten Fällen, die Brust zu erhalten und gleichzeitig eine zuverlässige Tumorentfernung sicherzustellen.

Brusterhaltende Operationen

Dank medizinischer Fortschritte kann in etwa 85 % der Fälle brusterhaltend operiert werden. Das bedeutet: Der Tumor wird samt einem kleinen Sicherheitsrand entfernt, die übrige Brust bleibt erhalten. Anschließend sorgt eine Strahlentherapie dafür, dass eventuell verbliebene Krebszellen im Brustgewebe abgetötet werden.

In einigen Situationen ist eine brusterhaltende Operation jedoch nicht möglich. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Entzündliche Tumoren (inflammatorisches Karzinom), bei denen die gesamte Brust stark betroffen ist.
  • Mehrere Tumorherde in einer Brust (multizentrisches Karzinom).
  • Bestimmte seltene feingewebliche Tumorarten oder sehr ausgedehnte Frühformen (DCIS).

In diesen Fällen ist es medizinisch notwendig, die gesamte Brustdrüse zu entfernen (Mastektomie). Je nach Ausdehnung entfällt bei einer Mastektomie die Strahlentherapie.

Lymphknotenentfernung: So viel wie nötig, so wenig wie möglich

Brustkrebs kann sich über die Lymphbahnen ausbreiten. Deshalb spielt die Untersuchung der Achsellymphknoten eine wichtige Rolle: Sie liefert entscheidende Hinweise für die Planung der weiteren Behandlung, zum Beispiel ob eine Chemotherapie empfohlen wird.

Früher wurden meist alle Lymphknoten einer Achselhöhle entfernt. Das brachte jedoch ein höheres Risiko für Schwellungen (Lymphödem) im Arm mit sich. Heute wird in den meisten Fällen die schonendere Wächterlymphknoten-Biopsie angewandt: Dabei wird gezielt der erste Lymphknoten entfernt, der vom Tumor befallen sein könnte.

Bei sehr kleinen, wenig aggressiven Tumoren oder Tumorvorstufen kann seit März 2025 auf eine axilläre Lymphknotenentnahme verzichtet werden.

Brustwiederaufbau: Individuelle Lösungen

Wenn eine ausgedehnte Operation mit Brustentfernung (Mastektomie) notwendig war oder die Brust durch die Tumorentfernung deutlich kleiner geworden ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten für einen Brustaufbau:

  • Äußere Prothesen, die in einem speziellen BH getragen oder auf die Haut aufgeklebt werden.
  • Operativer Brustaufbau, entweder mit körpereigenem Gewebe (z. B. Haut- und Fettgewebe vom Bauch) oder mit Implantaten.

Ein Wiederaufbau kann direkt während der Tumoroperation oder zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Welche Lösung die richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab – zum Beispiel von Ihren persönlichen Wünschen, Ihren gesundheitlichen Voraussetzungen und den Empfehlungen des Behandlungsteams.

Unser Ziel: So sicher und schonend wie möglich

Moderne Operationstechniken bieten heute viele individuelle Möglichkeiten, um Brustkrebs sicher zu behandeln und dabei so viel gesundes Gewebe wie möglich zu bewahren. In der mamonova-Fallkonferenz besprechen alle Spezialistinnen und Spezialisten sorgfältig auf Basis der Befunde, welche Methode für Ihren Einzelfall am sinnvollsten ist. So können Sie sicher sein, dass alle Schritte bestmöglich aufeinander abgestimmt sind.

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